Pressemeldungen

Adolf-Reichwein-Preis in der Wasserburg verliehen


Mit dem Preis sollen schulische und außerschulische Projekte, Initiativen und Aktionen ausgezeichnet werden, die sich zivilgesellschaftlich, kreativ und nachhaltig für Demokratie und Menschenwürde in Hessen einsetzen und mutig im Sinne Adolf Reichweins handeln. Dieser wurde 1944 von den Nationalsozialisten im Dritten Reich für seine Ansichten und Taten hingerichtet.

Die Auszeichnung richtet sich jährlich an hessische Schulen, Kommunen und öffentliche Träger, deren Projektarbeit nicht länger als 12 Monate - vom Zeitpunkt der Auszeichnung an gerechnet - zurückliegt. Diese Projektarbeit mit Jugendlichen im Alter von 10 bis 18 Jahren soll in vorbildlicher Weise Demokratie und Partizipation fördern und antidemokratischen und rassistischen Tendenzen entgegenwirken.

In diesem Jahr wählte eine Jury aus sieben Bewerbungen die Schul- und Stadtteilbücherei der Weibelfeldschule in Dreieich mit ihrem Projekt „Es beginnt mit Sprache - die Schulbücherei als Akteurin in der Demokratiebildung einer Schule“ aus.

Stilvoll musikalisch begleitet wurde der Nachmittag von der Sängerin Maite Rauh und dem Gitarristen Leonard Ehlers, die mit ihren Stücken „Dear Mr. President“ und „Imagine“ die Veranstaltung bereicherten.

Bürgermeister Maar begrüßte alle Anwesenden, übermittelte herzliche Grüße von Sabine Reichwein, die an diesem Tag leider nicht anwesend sein konnte und betonte in seiner Ansprache, dass Sprache ein wichtiges Kommunikationsmittel sei und dass man sich gegenseitig richtig verstehen müsse.

Frau Raya Schmidt, Rektorin der Adolf-Reichwein-Schule Friedberg und letztjährige Preisträgerin, betonte in ihrer Ansprache, wie wichtig es sei, darüber zu reden, aber vor allem auch andere Meinungen auszuhalten: „Wir leben in einer Demokratie, wir leben in Freiheit und wir müssen die Demokratie immer wieder verteidigen. Dieser Preis erinnert uns daran, diese Werte weiterzugeben. Alle Adolf-Reichwein-Schulen und Preisträger sollten ein Netzwerk bilden, um voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen“. Begleitet wurde sie von Herrn Schumann, Lehrer an der Adolf-Reichwein-Schule.

Dr. Michael Limlei, Vorsitzender des Heimatgeschichtsvereins 1984 e.V. Rosbach v. d. Höhe und Jurymitglied, schloss sich in seiner Laudatio seinen Vorrednern an, dankte allen eingereichten Initiativen für ihr außerordentliches Engagement und ihren Ideenreichtum und begründete die Entscheidung der Jury: „Büchereien sind wichtige Träger des klassischen Bildungsgedankens. Die Bücherei der Weibelfeldschule hat viel mehr getan. Sie hat sich zu einem Marktplatz für Begegnung und Austausch und zu einer inspirierenden Akteurin in der Demokratiebildung einer Schule entwickelt.“ Anschließend überreichte er gemeinsam mit Bürgermeister Steffen Maar eine Urkunde und ein Preisgeld von 3.000 Euro an die Preisträger.

Stolz nahmen zwei Schülerinnen der AG „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“, Herr Mittnacht, Leiter der AG und Lehrer an der Weibelfeldschule, sowie der Schulleiter Herr Grundmann den Preis entgegen.

„Wir haben uns bewusst dem Eintreten für demokratische Werte und der Menschenwürde verpflichtet. Es steht nicht nur auf dem Papier, sondern wird aktiv an der Schule gelebt. Diesen Preis haben wir vor allem Frau Hein, der ehemaligen Bibliotheksleiterin, zu verdanken, die immer wieder tolle Projekte umsetzt und sich für die Bewerbung um diesen Preis eingesetzt hat. Ich bedanke mich nochmals für die Auszeichnung und die feierliche Preisverleihung zu Ehren von Adolf Reichwein und möchte das Angebot der Vernetzung mit der Adolf-Reichwein-Schule Friedberg gerne annehmen und weiter ausbauen“, so Herr Grundmann.

Im Anschluss wurde noch die Plattform „Kahoot“ zu den verschiedenen Themen Diskriminierung und Rassismus vorgestellt und gemeinsam mit den Anwesenden ausprobiert.

Mit einem bewegenden Musikstück endete der offizielle Teil der Preisverleihung. Anschließend konnten sich die Gäste bei Kaffee und Kuchen austauschen.