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Ein grandioses Finale - Das letzte Open-Air Kultur-Wochenende an der Wasserburg


Der Freitagabend begann mit einem wahren Knaller: Das Kikeriki-Theater brachte mit „Siegfrieds Nibelungenentzündung“ die Gäste zum Lachen und Staunen. Roland Horz, Bernd Körner und Detlef Kühner ließen die Puppen tanzen und sorgten für einen Lacher nach dem nächsten. Die musikalische Umrahmung durch Steffen Stütz setzte dem Ganzen die Krone auf.

Das Stück, ein sagenhaftes Blechspektakel, entführte die Gäste in eine mittelalterliche Gaukler- und Narrenwelt. Die Geschichte von Siegfried, „dem blonden Recken“, wurde humorvoll und respektlos erzählt – ganz anders als die heroische Version, die man aus dem Nibelungenlied kennt. Die Blechdosen-Figuren, liebevoll aus alten Küchengeräten, Blechdosen, Fahrradteilen und allerlei Krimskrams zusammengebaut, wurden hellebardengleich auf langen Stöcken geführt und unterstrichen die ironische Darstellung der Sage.

Das Kikerriki-Theater aus Darmstadt nimmt „dem Volk aufs Maul“ sehr genau und will damit ein spürbarer Gegenentwurf zum Heimattheater sein. Zum eigenwilligen Stil gehört aber auch ganz besonders der liebevoll-ironische Umgang mit der Mund- und Lebensart der Südhessen. Das kann zum Teil auch mal derb-direkt oder zum Schreien komisch sein. Das Publikum dankte es den vier Künstlern mit langem Applaus, und auch das Regenwetter konnte die ausgelassene Stimmung nicht trüben. Dank Regenponchos und Zelten war es trotz mehrfachen Regenschauern ein wundervoller Abend. Mit über 300 Gästen feierten die Veranstalter zudem einen Besucherrekord.

Der Samstagabend sollte ursprünglich ein Open-Air-Picknick im Einklang mit Musik werden. Doch aufgrund der Wettervorhersage entschied das Kulturamt der Stadt Rosbach v. d. Höhe, die Veranstaltung kurzfristig anzupassen. Das Picknick fand schließlich regengeschützt auf dem Vorplatz der Wasserburg in Zelten statt. Viele Gäste kamen trotzdem mit vollgepackten Picknickkörben und teilten ihre Köstlichkeiten mit den Sitznachbarn. Das Team um Guido Martin sorgte zudem für ein umfangreiches Catering-Angebot.

Der musikalische Teil des Abends wurde in die Wasserburg verlegt, wo das Joscho Stephan Trio mit modernem Gypsy Swing begeisterte. Joscho Stephan zeigte an der Gitarre sein Können, unterstützt von Sven Jungbeck an der Rhythmusgitarre und Volker Kamp am Bass. Die drei Musiker faszinierten mit leisen Stücken genauso wie mit temperamentvollen Arrangements. Die Nähe in der Wasserburg schuf eine besondere Atmosphäre, in der die Spielfreude der Musiker direkt auf das Publikum übersprang. Das Joscho Stephan Trio zog Gäste weit über die Stadtgrenzen hinaus nach Nieder-Rosbach. Viele Besucher, die zum ersten Mal das städtische Kulturprogramm erlebten, waren vom Ambiente begeistert.

Bürgermeister Maar dankte allen Künstlerinnen und Künstlern, die in diesem Jahr auf der Kulturbühne standen: „Wir konnten erneut ein abwechslungsreiches und vielfältiges Programm bieten. Für die vielen wunderbaren Momente in diesem Sommer möchte ich herzlich danken.“ Maar lobte auch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung, des Hausmeisterteams und des Bauhofs, die den Kultursommer ermöglicht haben. Besonders hob er Marion Hallwirth, Tina Danglidis und Sebastian Briel für ihre Organisation und Durchführung der vielen Veranstaltungen hervor. „Es freut mich zudem, dass viele Vereine und Kirchen unsere Kulturbühne genutzt haben.“

Ein besonderer Dank galt Guido Martin und seinem Team, die seit 2020 die Rosbacher Open-Air Kultur begleiten. „Egal ob Technik, Bühne oder Catering – auf Guido ist Verlass. Ohne ihn wäre diese Veranstaltungsreihe in dieser Form nicht möglich gewesen“, erklärte Maar.