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KurzINFO von HessenForst: Schäden im Rodheimer Vorderwald


Vermutlich bedingt durch die, nun schon im dritten Jahr, anhaltenden Dürreperioden während der Vegetationszeit kam es im Herbst zu einer ca. zweimonatig verfrühten Laubfärbung bzw. direktem grünen Laubabwurf in den Kronenbereichen der Buche.

Dieser verfrühte, trockenbedingte Laubabwurf wird vermutlich dadurch hervorgerufen, dass die Buchen aufgrund des verminderten/fehlenden Wasserangebotes in den durchwurzelten Bodenbereichen in Verbindung mit stark geschädigten Feinwurzeln die Wasserversorgung der Blattmassse in den Kronen nicht mehr aufrechterhalten können. Durch den Wassermangel vertrocknen die Blätter. Tritt der Prozess langsam ein, kommt es noch zur Verfärbung der Blätter und danach zum Abfall dieser, ist der Prozess abrupt, werden die noch grünen Blätter abgeworfen.

Dies bedeutet, dass die Kronen keine Photosynthese mehr betreiben können, somit auch kein Holzzuwachs mehr erfolgt.

Weitreichender ist aber, dass durch die fehlenden Blätter keine Kühlung des Kronenbereiches mehr stattfindet und auch die Rinde der Son-neneinstrahlung ungeschützt preisgegeben wird. Dies führt bei der glatten Rinde der Buche sehr schnell zu Rindenschädigungen (Sonnenbrand).

Während die Sonneneinstrahlung außerhalb der Vegetationszeit in unseren Breiten eher gering ist, und sich die Baumart Buche daran angepasst hat, führen die hohen Sommertemperaturen über 30 °C und eine hohe Sonneneinstrahlung (wenig Wolken) bei fehlenden Blättern unweigerlich zu Rindenschäden und absterbenden Kronenteilen.

Die Förster*Innen müssen nun alle für die Verkehrssicherung relevanten Waldbereiche auf Kronenschäden in den Buchen kontrollieren. Dies geschieht abgestuft nach Priorität an den überörtlichen Straßen gemeinsam mit Hessen-Mobil, entlang der Wohnbebauung und im Wald an Erholungseinrichtungen.

Diese Schädigungen an den Buchen haben zu massiven Absterbeerscheinungen der Bäume insbesondere in den Altbeständen geführt.

Im Rodheimer Vorderwald ist dieser Prozess besonders dramatisch zu beobachten - keine der dort wachsenden Buchen ist mehr gesund. Ein Großteil der alten Buchen ist bereits abgestorben. Daraus ergibt sich ein Risiko für alle Wald-besucher. Da wir auf eine Sperrung des Waldes für Waldbesucher verzichten möchten werden ab der KW 10/11 in dem Waldbereich zwischen L3204, Schulstraße in Köppern und Köpperner Friedhof Fällarbeiten durchgeführt. Wir bitten Waldbesucher während der Fällarbeiten den Wald nicht zu betreten und sich an Absperrung zu halten.