Pressemeldungen

Gemeinsame Gefahrgutübung der Feuerwehren der Stadt Rosbach


Das Thema Gefahrgut ist für die Feuerwehren der Stadt Rosbach kein neues. So verfügte die Wehr Rosbach bereits seit Jahrzehnten über Equipment zur Hilfeleistung in Einsätzen mit Beteiligung gefährlicher Stoffe und Güter. Angefangen von leichter Spritzschutzkleidung, einfachen Auffang- und Abdichtmitteln, über hand-, pneumatisch- und elektrisch angetriebenen Umfüllpumpen, Einsatzliteratur in Papier und Datei Formaten, bis hin zu diversen Messgeräten zum Nachweis von Gefahrstoffen. Auch die Ausbildung der Feuerwehreinsatzkräfte kam bisweilen nicht zu kurz. In dieser Hinsicht wurden Einsatzkräfte, seinerzeit noch im damaligen „Gefahrgutlehrgang I“, heute „GABC-Einsatz“, „Atemschutzgeräteträgerlehrgang II“ für das Tragen von Chemikalienschutzanzügen, „Führen im GABC Einsatz“ und im Fortbildungsseminar „GABC Führen – Radiologische Gefahren“ ausgebildet.

Diese Investitionen aus der Vergangenheit machen sich heute bezahlt, denn der Wandel der Zeit und das Aufgabengebiet der Feuerwehren, machen auch vor den Toren Rosbachs nicht halt. Der zu betreuende Autobahnabschnitt der BAB 5, die stark
frequentierte B455 als Autobahnzubringer sowie stetig wachsende Gewerbegebiete u.a. mit großen Gefahrstofflägern und Ammoniak Kälteanlagen, stellen potentielle Einsatzlagen unter Beteiligung von Gefahrstoffen dar. Um bei solchen Einsatz-lagen zügig und unter dem notwendigen Eigenschutz im Gefahrenbereich tätig werden zu können, wurden die Feuerwehren der Stadt Rosbach mit der Beschaffung von gas- und flüssigkeitsdichten Chemikalienschutzanzügen nebst Equipment zur
Dekontamination, durch die Brandschutzaufsicht des Wetteraukreises beauftragt.

Nun galt es, den Markt an Herstellern von geeigneten Chemikalienschutzanzügen zu sichten und deren Beschaffung vorzubereiten. Das Ausbildungskonzept auf kommunaler Ebene wurde in Theorie und Praxis, auf die künftigen Anforderungen angepasst und angewendet. Die grundsätzlichen Aufgaben im GABC Einsatz wurden für die beiden Einsatzabteilungen Rosbach und Rodheim aufgeteilt. Die Planung sieht die Tätigkeit im Gefahrenbereich mittels Chemikalienschutzanzügen durch die Wehr Rosbach vor. Die anschließende Dekontamination (Grobreinigung der Schutzkleidung in einer Art Waschstraße) wird durch die Wehr Rodheim als kommunale Dekon-Einheit sichergestellt.

Um für den Ernstfall entsprechend vorbereitet zu sein, wurde die gemeinsame Gefahrgutübung auf dem Gelände des
ehemaligen Rosbacher Brunnens durchgeführt. Als Übungslage wurde im Außenbereich, am Gebäude der Ammoniak Kälte-anlage, ein Gefahrgut-Übungscontainer des Wetteraukreises positioniert. Eine Übungspuppe wurde abgelegt und der Austritt von flüssigem Ammoniak dargestellt.

Als Übungsziel wurde die reibungslose Abarbeitung der Übungslage durch die eingesetzten Einheiten im und außerhalb des Gefahrenbereichs, samt Dekontamination definiert.
Im Fokus bei der Übung stand die Menschenrettung mit anschließender sofortigen Not-Dekontamination des Verletzten, der Aufbau der Führungsorganisation durch den Einsatzleiter, Lagedarstellung und Stoffrecherche über den Gefahrstoff durch die Besatzung des Einsatzleitwagens, das Anlegen der 4 Chemikalienschutzanzügen von zwei Trupps mit Unterstützung weiterer Einsatzkräfte, Erkundung und Übermittlung der Erkenntnisse aus dem Gefahrenbereich an die Führungskräfte, das Ein-dämmen der Ausbreitung des Gefahrstoffes und das Abdichten des Tankcontainers, die Durchführung der Dekontamination der eingesetzten Einheiten im Gefahrenbereich sowie die allgemeine Sicherung der Einsatzstelle.

Das Ergebnis der Übung spiegelte das erbrachte Engagement der Einsatzkräfte in Rosbach und Rodheim bei der Gefahrgut-Ausbildung wieder. Es zeigte, dass die Einsatzabteilungen Rosbach und Rodheim für die Erst- und erweiterten Maßnahmen gut aufgestellt sind. Gleichwohl bestätigt es aber auch, dass ein stetiges Üben, insbesondere bei solch einem umfangreichen Themengebiet unerlässlich ist.

An dieser Stelle sei der Firma Sekunda Grundbesitz GmbH für die Bereitstellung des Übungsobjektes sowie der FF Bad
Nauheim für die zur Verfügungsstellung des Gefahrgut-Übungscontainers herzlich gedankt.

Text: Steffen Winkler, FFW Rosbach