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Schwimmbad Rodheim soll saniert werden

Gemeinsame Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses, Umwelt- und Planungsausschuss sowie des Ortsbeirats Rodheim am 26.05.2020

Das Freibad in Rodheim ist aufgrund seines Alters und der Abnutzung sanierungsbedürftig. In der Vergangenheit wurden immer nur Reparaturen zum Funktionserhalt ausgeführt. „Mit dem Thema beschäftigt sich die Rosbacher Stadtpolitik bereits sehr lange – mindestens so lange ich Politik mache.“, sagte Erster Stadtrat Sill, der Bürgermeister Steffen Maar in der Ausschusssitzung krankheitsbedingt vertreten hat. „Bevor Gerüchte aufkommen: Bürgermeister Maar befindet sich im Krankenhaus – Corona hat er jedoch nicht.“ Stadtrat Sill stellte die Ausgangslage dar. Beim Land Hessen hat sich die Stadt Rosbach v.d.H. beim Schwimmbad-Investitions- und Modernisierungsprogramm (SWIM) beworben. Mit dem Förderprogramm soll die Erhaltung der Schwimmbadinfrastruktur unterstützt werden. Gerade diese Infrastruktur ist essentiell notwendig, um insbesondere Kinder das Schwimmen beizubringen und Wasser- und Schwimmsport zu praktizieren. Das Hessische Innenministerium hat die Stadt am 27. Februar 2020 nunmehr zur Antragsabgabe bis zum 15.06.2020 aufgefordert und eine mögliche Förderung von 30 % der zuwendungsfähigen Kosten in Aussicht gestellt. Das Baumanagement hat daraufhin unverzüglich in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro Oliver Martin aus Villmar ein Konzept zur Sanierung/ Modernisierung des Schwimmbades in Rodheim ausgearbeitet. „Ihnen liegt eine Lösung vor, die finanzierbar und sachgerecht ist.“, sagte der Erste Stadtrat Sill.

Der Fachplaner Oliver Martin stellte den Gremienmitgliedern seine Vorschläge und Erläuterungen zum Schwimmbad in Rodheim vor. Im Mittel kommen pro Jahr 30.000 Besucher/innen. Der Planer wies auf die Vor- und Nachteile des Beckens hin. Besonders Probleme mit der Beckenhydraulik und der Badewasserumwälzung sowie der fehlenden allseitig angeordnete Überlaufrinne wurden von Herr Martin thematisiert. Möglich wäre wieder ein 3-Meter-Sprungturm kombiniert mit einem 1-Meter-Sprungbrett. In seiner Planung ist auch eine Dreifachrutsche vorgesehen. Das Ziel sei das Becken möglichst attraktiv zu machen. Hierzu wird vorgeschlagen das Becken durch eine Landzunge in verschiedene Funktionsbereiche zu unterteilen. Neben der Trennung in Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich wird mit der Landzunge mehr Beckenrand geschaffen, in dem auch Massagedüsen und Nackenduschen integriert werden könnten. „Beobachtungen zum Raumnutzungsverhalten haben gezeigt, dass sich Badegäste vermehrt am Beckenrand und nicht in der Mitte aufhalten würden. Daher hätten sich solche Zungen bzw. Inseln bereits mehrfach bewährt und kämen gut bei den Badegästen an.“, sagte Planer Martin. Mit der Landzunge entsteht ebenfalls eine Unterteilung in 50-Meter-Bahnen und 25-Meter-Bahnen. Beide Längen sind für den Schwimmunterricht wichtig. Der Unterschied in den Varianten ergibt sich nicht nur durch die Länge der Landzunge sondern auch durch die Platzierung des Kinderplanschbeckens. Für Bürgermeister Maar und den Magistrat war es wichtig, dass das Planschbecken neben den Nichtschwimmerbereich verlegt wird, damit Eltern zeitgleich Kinder in beiden Becken beaufsichtigen können. Dies war ein vielfach vorgetragener Elternwunsch. Finanziell unterscheiden sich die Varianten unwesentlich. Die Verschiebung des Kinderplanschbeckens kostet ca. 100.000 € mehr.

Das Becken kann in drei technischen Ausführungen saniert werden: Edelstahlbecken, Folienbecken und Folienbecken mit Edelstahlkopf. Die Ausschussmitglieder diskutierten die Vor- und Nachteile eines Folienbeckens und der Edelstahlausführung. Herr Martin stellte fest, dass die Edelstahlausführung natürlich hochwertiger ist als das Folienbecken. So ist von einer Lebensdauer von 50 Jahren auszugehen. Bei dem Folienbecken ist nach ca. 25 Jahren die Folie auszutauschen. In der Planungsvariante C kostet das Folienbecken 2,5 Mio. € und das Edelstahlbecken 3,1 Mio. € (jeweils netto). Für das Edelstahlbecken könnte jedoch auch eine etwas höhere Förderung erwartet werden. Der Magistrat hat der Stadtverordnetenversammlung die Planungsvariante C als Folienbecken vorgeschlagen.

Die Badewassertechnik ist bis auf einige Kleinigkeiten grundhaft zu erneuern oder zu erweitern. Vorgeschlagen wird ein moderner Unterdruck-Kammerfilter. Hier wurde auch besonders die Energieeffizienz geachtet. Eine 680 m² große Solarabsorberanlage zur Badewassererwärmung soll auf das Dach der Funktionsgebäude gesetzt werden. Auch für die Funktionsräume, den Eingangsbereich, die Hygienebereiche und das Sanitärgebäude stellte der Planer Vorschläge und Erläuterungen vor.

Die Gremienmitglieder informierten sich über die Bauausführung und die Vor- und Nachteile der einzelnen Varianten und Bauausführungen. Die Ausschüsse einigten sich darauf, dass nun in den einzelnen Fraktionen weiterdiskutiert werden und am 02. Juni in der Stadtverordnetenversammlung wegen der Antragsfrist des Förderprogramms eine Entscheidung getroffen werden soll.