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Betriebsänderungen am Recyclinghof: Stadt bekräftigt Unterstützung im Rahmen der betrieblichen Möglichkeiten


Anfang November wurden auf dem Recyclinghof Abwurftreppen an den Containern für Grünschnitt, Kunststoff und Metall installiert. Diese bauliche Veränderung war nach einer Sicherheitsüberprüfung unumgänglich geworden, um die Unfallgefahr für Besucherinnen und Besucher sowie für Mitarbeiter zu minimieren. Aufgrund einer Beschwerde wurden die betrieblichen Abläufe mit Blick auf die Sicherheit überprüft und entsprechend aktualisiert.

Insbesondere die Kritik von älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die das Hochtragen von schweren Säcken als große Hürde empfanden, nahm die Stadtverwaltung jedoch sehr ernst. Bei einem Vor-Ort-Termin mit Bürgermeister Steffen Maar und dem Leiter des Bauhofs, Benjamin Warlich, schilderten Vertreter des Senioren- und Inklusionsbeirats die Bedenken: „Wir wollen, dass die Lebensumstände von Menschen mit körperlichen Einschränkungen bei solchen Entscheidungen mitgedacht werden. Für sie ist die neue Situation eine echte Herausforderung.“

Herr Warlich erläuterte die sicherheitstechnischen Hintergründe und bekräftigte die geltende Praxis, die auch auf anderen Recyclinghöfen im Kreis gilt. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Recyclinghofs unterstützen Menschen mit Einschränkungen im Rahmen ihrer Möglichkeiten und unter Wahrung der gesamten Betriebsabläufe bei der Entsorgung in die Container. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass dies nur unter Wahrung der betriebsinternen Abläufe erfolgen kann. Daher kann es unter Umständen zu langen Wartezeiten kommen und eine Unterstützung ist gegebenenfalls auch gar nicht möglich“, erklärte Bürgermeister Steffen Maar.

Als konkretes Ergebnis des Gesprächs wurde vereinbart, den Mittwoch (09:00-11:45 Uhr und 13:00-17:45 Uhr) als Tag für Menschen mit Unterstützungsbedarf zu empfehlen. An diesem erfahrungsgemäß ruhigeren Tag können sich die Mitarbeiter mehr Zeit für die Unterstützung nehmen. Ein grundsätzlicher Anspruch auf diese freiwillige Leistung besteht jedoch nicht, und die Sicherheit des Gesamtbetriebs hat stets Vorrang. Dies wurde vom SIB verständnisvoll zur Kenntnis genommen.

Bürgermeister Steffen Maar ordnet die Situation ein: „Die Sicherheit auf unserem Recyclinghof ist nicht verhandelbar. Wir setzen hier konsequent die Vorgaben um, die dem Schutz aller dienen. Gleichzeitig ist uns der Service für die Bürgerinnen und Bürger wichtig. Die Rückmeldungen, insbesondere aus dem Seniorenbeirat, waren wertvoll. Ich danke dem SIB für den lösungsorientierten Austausch und dem Team des Bauhofs, das diese Balance zwischen Sicherheit und Service tagtäglich professionell meistert.“

Hintergrund der Sicherheitsmaßnahme

Das Konzept für Recyclinghöfe, das vom Abfallwirtschaftsbetrieb Wetterau (AWB) entwickelt wurde und regelmäßig überprüft wird, sieht aus Sicherheitsgründen eine Befüllung der Container von oben vor. Die bisherige Praxis des direkten Betretens der Container barg erhebliche Risiken, insbesondere durch die Gefährdung durch den Radlader während des Publikumsverkehrs. Laut DGUV-Vorschriften ist der Aufenthalt von Personen im Gefahrenbereich von Baumaschinen strengstens untersagt. Bundesweit kam es in der Vergangenheit immer wieder zu schweren, teils tödlichen Unfällen mit Radladern in ähnlichen Situationen. Eine Rückkehr zum alten Verfahren ist daher aus Sicherheits- und Haftungsgründen ausgeschlossen. „Verschiedene andere Lösungsmöglichkeiten, die auf die Treppe verzichten, wurden geprüft, sind jedoch kurzfristig nicht umsetzbar", erklärt Baumanagement-Fachbereichsleiterin Anja Föh-Warzecha. Die Stadtverwaltung prüft kontinuierlich weitere Optimierungen im Betriebsablauf.

Tipps für einen reibungslosen Besuch auf dem Recyclinghof

  • Handliche Portionen: Bündeln Sie Grünschnitt oder füllen Sie Abfälle in Säcke oder Behälter, die sich gut tragen lassen.
  • Stoßzeiten meiden: Mittwochs ist der Recyclinghof erfahrungsgemäß ruhiger. Menschen mit Unterstützungsbedarf werden gebeten, diesen Tag zu nutzen. Aus Rücksichtnahme bitten wir alle anderen, wenn möglich auf andere Öffnungstage auszuweichen.
  • Hilfe organisieren: Bitten Sie bei Bedarf Familie, Freunde oder Nachbarn, Sie zu unterstützen.
  • Alternative nutzen: Bei sehr großen Mengen Grünschnitt kann auch die reguläre Grünschnittabfuhr eine komfortable Alternative sein.