Rodheimer Bahnhof: Stadt Rosbach im Dialog mit der Deutschen Bahn wegen Lärmbelastung
Betroffene berichten von lautem Baulärm, der eine Erholung am Wochenende oder in der Nacht nahezu unmöglich macht. "Offene Fenster zum Schlafen oder ein entspanntes Wochenende im Garten sind derzeit für viele Anwohnerinnen und Anwohner rund um den Bahnhof nicht möglich", schildert Bürgermeister Steffen Maar die Situation.
Die Stadt Rosbach v. d. Höhe nimmt diese Beschwerden sehr ernst und steht im engen Austausch mit der Deutschen Bahn, um die Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger so gering wie möglich zu halten. In einem Schreiben an die Bahn hat die Stadtverwaltung die dringende Bitte um Abhilfe und die Einhaltung der Ruhezeiten geäußert. Die Deutsche Bahn hat in ihrer Antwort auf die Notwendigkeit der Bauarbeiten, auch an Wochenenden und teilweise in der Nacht, hingewiesen. Dies sei aufgrund des engen Zeitplans und der Komplexität des Projekts unumgänglich. Die Bahn betont jedoch, dass die Firmen in der Regel vor Ort von 7 bis 19 Uhr arbeitet und lärmintensive Arbeiten soweit möglich außerhalb der Ruhezeiten durchgeführt werden.
Die Bauarbeiten am Rodheimer Bahnhof umfassen unter anderem den Neubau eines Bahnübergangs an der Waldstraße, den Bau eines zusätzlichen Bahnsteigs und eines Kreuzungsgleises sowie Restarbeiten an den Signalanlagen. Die Deutsche Bahn setzt dabei verschiedene Maschinen ein, darunter Bagger, Schweißgeräte, Schotterplaniermaschinen und Stopfmaschinen. Zusätzlich kann ein Automatisches Warnsystem (ATWS) zum Einsatz kommen, das die Bauarbeiter vor herannahenden Zügen warnt.
Der aktuelle Zeitplan der Deutschen Bahn sieht vor, die Arbeiten bis Anfang Dezember 2025 abzuschließen. Bis zum 7. August wird die Strecke zwischen Friedrichsdorf und Rosbach v.d.Höhe komplett gesperrt sein. In diesem Zeitraum werden unter anderem Aushubarbeiten, der Bau der Tiefenentwässerung, Kabelquerungen und die Stabilisierung des Gleisuntergrunds durchgeführt. Die Bahn teilte mit, dass vom 31.07. bis 04.08. „sehr wahrscheinlich“ weitere Nachtarbeiten stattfinden. „Um einen erneuten Zugverkehr auf der Strecke zu ermöglichen, müssen die Arbeiten bis zum Ende der ersten Totalsperrung der Strecke am 07.08. abgeschlossen sein. Letzteres ist auch der Grund, warum es derzeit zu Sonntagsarbeit kommt“, teilte die DB mit.
Nach dem 7. August sind bis zum 30. Oktober keine Sonntags- und Nachtarbeiten zu erwarten. Bis dahin sollen dann die Arbeiten am Bahnhof Rodheim abgeschlossen sein. Ab dem 31. Oktober bis Anfang Dezember wird die Strecke erneut gesperrt sein, um den Bahnübergang an der Waldstraße umzubauen. In diesen Phasen kann es auch zu Nachtarbeiten kommen.
Die Stadt Rosbach v. d. Höhe hat die Deutsche Bahn aufgefordert, die immissionsschutzrechtlichen Bestimmungen zu kontrollieren, um die Anwohnerinnen und Anwohner zu schützen. Bürgermeister Maar betont: "Wir vertreten die Interessen unserer Bürgerinnen und Bürger und setzen uns für eine Verbesserung der Situation ein. Ein offener Dialog mit der Deutschen Bahn ist dabei unerlässlich." Die Deutsche Bahn teilte mit, dass das Projekt einen Baulärmverantwortlichen hat, der im Fall von Beschwerden in eine Klärung einbezogen wird. Grundsätzlich wurde im Vorfeld des Projekts ein Lärmschutzgutachten erstellt.
Betroffene Anwohnerinnen und Anwohner, die sich durch die Bauarbeiten gestört fühlen, können sich direkt an die Deutsche Bahn wenden: projekte-wetterau@deutschebahn.com. „Wenn es zu Beschwerden an einem Ort kommt, nehmen wir diese ernst und prüfen sie. Je nach Ergebnis können weitere Schritte zum Schutz der Anwohnenden eingeleitet werden“, erklärte die Deutsche Bahn. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Website der Deutschen Bahn unter: https://bauprojekte.deutschebahn.com/p/wetteraukreis.
"Wir hoffen, dass die Deutsche Bahn die berechtigten Anliegen der Anwohnerinnen und Anwohner berücksichtigt und gemeinsam mit der Stadt nach Lösungen sucht, um die Belastungen während der Bauphase zu minimieren", so Bürgermeister Maar abschließend.