Open-Air-Kultur an der Wasserburg: Interview mit Jan Mixa vom Puppentheater Marotte aus Karlsruhe
Das Ensemble des Karlsruher Theaters zeigt eine urkomische Figurentheater-Bühnenfassung des Kultfilms „Das Leben des Brian“ der legendären britischen Komiker-Truppe Monty Python. Skurriler Wortwitz und schwarzer Humor im wüsten Galopp, inklusive vieler Kultzitate, die für eine ganze Generation unentbehrlich sind.
Eintrittskarten sind für 25,40 Euro im Vorverkauf über www.adticket.de, im Ticket Shop Friedberg sowie an allen ADticket-Vorverkaufsstellen erhältlich.
An der Abendkasse kostet der Eintritt 27,00 Euro. Es gilt freie Platzwahl.
Was das Publikum an diesem Abend erwarten kann, hat Puppen- und Schauspieler Jan Mixa in einem persönlichen Interview verraten.
Wie ist die Idee entstanden, „Das Leben des Brian“ als Figurentheater auf die Bühne zu bringen?
Da wir den speziellen Monty-Python-Humor sehr lieben, haben wir vor einigen Jahren bereits die „die Ritter der Kokosnuss“ inszeniert. Als dann im Marotte-Gästebuch stand „ wir waren jetzt das 16. Mal in eurem tollen Stück“ - da hatte wir den Mut, auch „das Leben des Bryan“ auf die Bühne zu bringen.
Welche besonderen Herausforderungen bringt es mit sich, einen Kultfilm wie „Das Leben des Brian“ in ein Figurentheaterstück zu verwandeln? Wie setzen Sie den typischen Monty-Python-Humor mit Figuren und Objekten um – gibt es da besondere gestalterische Kniffe?
Das Großartige am Figurentheater ist u. a. die Möglichkeit der Überhöhung in jeder Hinsicht. Also ist es sowieso sehr verlockend, auch Filmmaterial in entsprechend anderer Formen zu bringen und neu zu interpretieren.
Was erwartet das Publikum konkret – eher eine werkgetreue Umsetzung oder eine kreative Neuinterpretation?
Das Rosbacher Publikum darf sich hier auf eine Inszenierung freuen, die das grandiose Werk der Monty Pythons in neuem Licht und altvertrautem Lachen erscheinen lässt.
Gibt es eine Lieblingsszene im Stück, die für Sie besonders gut ins Figurentheater übertragen wurde?
Naja. Natürlich ist eine Figur am Kreuz harmloser als der Mensch selbst… . Aber wir können uns nicht für nur eine Szene entscheiden. Im Gegenteil. Alle Szenen sind uns lieb und - haha - heilig.
Wie viele Künstlerinnen und Künstler stehen bei diesem Stück hinter bzw. auf der Bühne?
Drei Akteure teilen sich hier die Rollen – von der Mutter bis zum Soldaten, vom römischen Kaiser bis zum einfachen Hirten.
Wie läuft bei Ihnen die kreative Zusammenarbeit – entstehen Szenen gemeinschaftlich oder gibt es eine klare Regiehandschrift?
Pierre Schäfer, als erfahrener Regisseur, ist in seiner Handschrift natürlich unübersehbar. Aber über weite Strecken haben wir dieses Stück gemeinsam entwickelt. Die Ideen des Bühnen - und Figurenbildners Matthias Hänsel nicht zu vergessen.
Welche Figurenarten kommen bei „The Bright Side of Life“ zum Einsatz – und warum genau diese?
Wir haben uns für die als besonders flexibel einsetzbare Klappmaulpuppe entschieden. Eine Figurenart also, die durch ihren beweglichen Mund „richtig“ sprechen kann, denn gerade die Sprache ist ja bei den Monty Pythons eine Sternstunde des Humors.
Was macht den Auftritt in Rosbach für Sie besonders – gerade im Rahmen des Open-Air-Kultursommers?
Wir freuen uns sehr auf Rosbacher Openair! Es ist immer etwas Besonderes, ein Werk auf Reisen und unter freiem Himmel zu spielen, dass sonst meist auf vertrauter Heimatbühne stattfindet. Wir lieben Herausforderungen dieser Art.
Das marotte-Theater blickt auf eine fast 40-jährige Geschichte zurück. Wie hat sich das Profil und die künstlerische Ausrichtung über die Jahre entwickelt?
Handwerkliche Qualität, die Freude am Experiment und die breite Palette sämtlicher Arten des Figurentheaters haben das Marotte-Figurentheater schon immer ausgezeichnet. Dazu zählt in besonderer Weise auch, dass hier eben nicht „nur“ Kindertheater gemacht wird.
Es uns über die Jahre gelungen, einen großen Abendspielplan zu erarbeiten. Mit diesen Stücken sind wir seit Jahren erfolgreich und oft auf Tournee.
Was macht Figurentheater für ein heutiges Publikum noch immer so faszinierend und lebendig?
Figurentheater ist ein Stück Geschichte und unverzichtbar. Wenn das gut gemacht ist, kann es immer lustig und lehrreich sein. Wie jede gute, alte Fabel, jedes Märchen.
Außerdem ist es ein Handwerk, dass - auch als Ausgleich zur digitalen Welt - stets seinen ganz besonderen Zauber haben wird.
Seien Sie also herzlich willkommen, wenn es heißt „always look on the bright side of life!“. Sie verpassen hier sonst wirklich was.