Open-Air-Kultur an der Wasserburg - Ein abwechslungsreiches Wochenende vol-ler Magie, Humor und Begegnungen
Am Freitagabend eröffnete das Ensemble des Karlsruher Theaters Marotte das Rosbacher
Kultur-Wochenende mit einer humorvollen und zugleich bissigen Inszenierung des Kultfilms „Das Leben des Brian“ – im englischen Original bekannt als „Life of Brian – The Bright Side of Life“. Der Film erzählt satirisch die Geschichte von Brian Cohen, der am selben Tag wie Jesus – nur im Nachbarstall – geboren wird. Durch eine Reihe von Missverständnissen wird er immer wieder für den Messias gehalten und die Dinge unvermeidlich ihren Lauf nehmen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer erlebten ein Feuerwerk aus britischem Humor, scharfzüngigen Dialogen und unvergesslichen Szenen der legendären Komiker-Truppe Monty Python. Schon die ersten Minuten machten klar: Hier wird mit einem Augenzwinkern auf Religion, Politik und menschliche Schwächen geschaut – zeitlos und immer noch aktuell. Bekannte Zitate „Schleudert den Purschen zu Poden!“ und „Was haben uns die Römer je gebracht?“ sorgten für viele Lacher. Das Ensemble überzeugte mit pointierten Dialogen und einer spielerischen Leichtigkeit in seinem Figurentheater und erhielt viel Applaus vom Publikum.
Der Samstagabend stand ganz im Zeichen der Magie: Mit seiner Show „Macht verrückt“ entführte der preisgekrönte Mentalmagier Christoph Kuch sein Publikum in die faszinierende Welt der Gedankenexperimente, Illusionen und verblüffenden Zahlenspiele. Bereits zu Beginn wurden die Gäste aktiv einbezogen: Kuch sammelte Zettel mit persönlichen Wünschen oder Zahlen ein, um diese später in seine Tricks einzubauen. Es gab viel Magisches zu sehen und zu hören. Es wurde Besteck verbogen, eine große Nadel scheinbar mühelos durch den Arm gepikst, Kartentricks gezeigt und das berühmte Titanic-Experiment präsentiert, mit dem Kuch die Weltmeisterschaft der Zauberkunst gewann.
Besonders spektakulär waren seine „verrückten Gedankenspiele“ mit der Zahl Pi: Kuch bat Gäste, sich scheinbar zufällige Zahlenfolgen aus dem unendlichen Zahlenmeer herauszusuchen, die er später punktgenau wiedergeben konnte. „Pi ist überall enthalten – Pippi Langstrumpf, Pizza, Pinocchio, Picasso oder Pisa“, so Kuch. Auch komplexe Vorhersagen und scheinbar unmögliche Kombinationen löste er auf, als hätte er die Gedanken der Zuschauer erraten. Mit feinem Humor, Charme und verblüffender Präzision brachte er sein Publikum immer wieder an die Grenze des für möglich Gehaltenen – und weit darüber hinaus. Aus den Reihen der Gäste waren immer wieder ungläubige Ausrufe wie „Einfach unglaublich!“ oder „Wie macht er das nur?“ zu hören. Der Künstler wurde mit großem Applaus verabschiedet.
Am Sonntagnachmittag stand dann ein ganz besonderes Bühnenereignis im Zeichen von Humor und Prävention auf dem Programm: Die Seniorentheatergruppe „Roßdörfer Spätlese“, unter der Leitung des ehemaligen Kriminalpolizisten „Charly“ Karl-Heinrich Braun, brachte mit ihrem Programm „Schützen, Vorbeugen und Spaß haben!“ lehrreiche Unterhaltung auf die Bühne.
In heiteren Sketchen begegneten die Gäste den falschen Handwerkern „Klau und Klemm“ und erlebten, wie leicht Betrüger im Alltag an ihr Ziel kommen können – wenn man nicht wachsam ist. Die Szenen waren so humorvoll und authentisch gespielt, dass sie trotz der ernsten Botschaft für viele Lacher sorgten. Zwischen den Auftritten gab der Sicherheitsberater für Senioren des Wetteraukreises, Herr Richter, wertvolle Tipps, wie man sich vor Trickbetrug, Schockanrufen und Haustürmaschen schützen kann. Auch Bodo Zeifang, Schutzmann vor Ort, begleitete den Nachmittag und stand für Fragen zur Verfügung. Zum gemütlichen Ausklang des Nachmittags lud die Stadt zu Kaffee und Kuchen ein, und viele Gäste nutzten die Gelegenheit für angeregte Gespräche und Austausch.
Der Sonntagabend bildete schließlich den krönenden Abschluss des Kulturwochenendes. Mit scharfem Witz, pointierten Beobachtungen und einem untrüglichen Gespür für komische Situationen nahm Andrea Volk in ihrem Programm „Flurfunk – Büro und Bekloppte“ den Büroalltag aufs Korn. Ob Team-Meetings mit internationalen Kolleginnen und Kollegen, Homeoffice, Teambuilding, Zielvereinbarungsgespräche, Datenschutz oder Künstliche Intelligenz – ihre humorvollen Anekdoten trafen mitten ins Herz des Publikums.
Besonders ihre pointierte Beobachtung: „Wir schulen die KI mit dem Ziel, uns zu ersetzen. Ich mache da nicht mit. Ich halte meine KI brunzeblöd. Sie hält das Wort ‚Bruda‘ für ein Hilfsverb“, sorgte für große Heiterkeit. Ebenso ihre liebevoll überspitzten Typisierungen verschiedener Kollegentypen – von „Drachen-Doris“ über „Bio-Susanne“ bis „IT-Jochen“, „die man bei dem drohenden Ende des Homeoffice wieder im Büro antreffen wird, wo sie „das ganze Elend“ ertragen müssen. Immer wieder gab es zustimmendes Lachen, weil sich viele Besucherinnen und Besucher in den Szenen wiedererkannten, und tosenden Beifall am Ende ihrer Vorstellung.
Auch Blütenkönigin Joyce I. war bei allen Abendveranstaltungen unter den Anwesenden und genoss die Atmosphäre sowie die Vielfalt des Programms: „Ich hatte viel Spaß und finde es beeindruckend, was unsere Stadt mit dem Kulturprogramm für die Bürgerinnen und Bürger anbietet.“
Zum Abschluss der gesamten Kulturreihe sagte Bürgermeister Steffen Maar:
„Wir blicken auf eine vielfältige, unterhaltsame und inspirierende Kulturreihe zurück, die in allen Genres etwas zu bieten hatte. Wettertechnisch war es dieses Jahr eine besondere Herausforderung, die gemeistert werden musste. Mein besonderer Dank gilt allen Künstlerinnen und Künstlern, den Sponsoren, den engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung, des Bauhofs und des Hausmeisterteams, den vielen helfenden Händen im Hintergrund, unserem Technik-Team Bernd und Ben Markloff sowie dem Cateringservice ‚Eventköpfe‘, der unser Publikum während der gesamten Veranstaltungsreihe kulinarisch verwöhnt hat. Ganz besonders Dankeschön möchte ich Marion Hallwirth vom Kulturamt aussprechen, die wieder mit viel Herzblut den Kultursommer organisiert hat. Ohne diese Gemeinschaftsleistung wäre ein solches Kulturprogramm nicht möglich gewesen.“