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Stolpersteinverlegung in Ober-Rosbach – Erinnerung an jüdische Familien lebendig gehalten


Mit ihrer Emigration endete eine über 300-jährige Geschichte jüdischen Lebens in Rosbach. Jüdische Händler und Handwerker hatten maßgeblich zur Entwicklung der Stadt beigetragen. Die Stolpersteine wurden an den letzten frei gewählten Wohnorten der Familien verlegt.

Die Verlegung der sieben Stolpersteine erfolgte um 10 Uhr durch den Initiator des europaweiten Stolperstein-Projekts, den Künstler Gunter Demnig. Anschließend sprach Dr. Michael Limlei für den HGV. Danach begaben sich die Teilnehmenden gemeinsam zu Fuß zur Adolf-Reichwein-Halle.

Dort fand um 11 Uhr eine Feierstunde statt. Für die musikalische Gestaltung sorgten Ralf Hübner und Holger Düchting. Stadträtin Betina Quägber-Zehe begrüßte die Anwesenden. Höhepunkt der Veranstaltung war der Vortrag von Gunter Demnig mit dem Titel „Stolpersteine – Spuren und Wege“, an den sich eine angeregte Diskussion anschloss.

Neben Mitgliedern und Freunden des Heimatgeschichtsvereins nahmen zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, die sich für die jüdische Geschichte Rosbachs interessieren, an der Gedenkveranstaltung teil. Auch der Konfirmandenjahrgang der evangelischen Kirchengemeinden Rosbach und Rodheim sowie Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler der Erich-Kästner-Schule waren eingebunden. Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Bad Nauheim, Manfred de Vries, konnte aufgrund des Sabbats nicht persönlich anwesend sein, ließ jedoch seine Verbundenheit ausdrücken.

Der Heimatgeschichtsverein Rosbach 1984 e. V. zeigte sich dankbar für die große Resonanz und das gemeinsame Zeichen des Erinnerns. Die Stolpersteine sollen dauerhaft an die Schicksale der vertriebenen Familien erinnern und die Verantwortung für ein stetiges Erinnern in der Stadtgesellschaft wachhalten.