Pressemeldungen

SPD informiert sich über den Wassernotstand in Rosbach


Anlässlich der Presseberichte zum Wassernotstand in der letzten Woche wollte sich die SPD in Rosbach genauer informieren lassen. „Das Gespräch mit Bürgermeister Maar und dem Wassermeister, Herrn Turano, konnte ganz kurzfristig vereinbart werden, was wir sehr positiv vermerkten“, so Eleonore Dietz, Vorsitzende der SPD Rosbach/Rodheim. Das Treffen fand am vergangenen Freitag vor dem Wasserwerk in Rodheim statt. "Sehr gerne bin ich dem Anliegen der örtlichen SPD nachgekommen, um über das Thema und die eingeleiteten Maßnahmen zu informieren und alle Fragen zu beantworten", sagte Steffen Maar. Neben einer relativ großen Delegation der örtlichen SPD aus Partei und Fraktion war auch der Umweltbeauftragte von Rosbach und Erster Stadtrat Heinz Sill von der SPD mit anwesend.

Die Sorge um einen eventuell immer niedriger werdenden Grundwasserspiegel durch die verstärkt auftretenden trockenen Sommer und die zunehmend zu geringen Niederschläge in den anderen Jahreszeiten konnten durch die Ausführungen von Bürgermeister Maar und Herrn Turano erst einmal zerstreut werden. Die Stadtwerke Rosbach unterhalten für die sichere Versorgung mit Trinkwasser eine eigene Wasserversorgung. Diese besteht aus insgesamt 3 Tiefbrunnen, 3 Quellfassungen, 4 Hochbehältern und 2 Wasserwerken. Damit ist Rosbach unabhängig von anderen Wasserlieferanten.

Die Stadtwerke haben in diesem Jahr ein Wassernotstandskonzept erarbeitet, um auf Trinkwasserknappheit nachhaltig zu reagieren. Bürgermeister Maar beschrieb das Ampelsystem. Je nachdem, wie groß der Abfluss aus den Hochbehältern ist, wird eine Notfallstufe ausgerufen. "Unsere Quellen liefern genügend Wasser. Es sind die Spitzen im Tagesverbrauch, die zu Engpässen führen.", erklärte Herr Turano. "Wir sind beruhigt, dass es bei den Quellen kein Problem gibt, denn die Versorgung mit Trinkwasser ist in unseren Augen eine kommunale Daseinsvorsorge", sagte Dietz.

Beim eingeführten Ampelsystem ist GRÜN der Normalbetrieb der Wasserversorgung. Sollten erste Engpässe im Bereich der Befüllung der Hochbehälter erkennbar werden, so werden in Folge der Einstufung GELB interne Maßnahmen getroffen, wie z. B. veränderte Abläufe bei der städtischen Pflanzenbewässerung. Weitere Einschränkungen ergeben sich bei Stufe ORANGE. Wasserspielgeräte werden abgeschaltet, die Sportplatzbewässerung wird minimiert bzw. eingestellt, die Bevölkerung wird gebeten die private Gartenbewässerung einzustellen.

Sollte die Stufe ROT erreicht werden, so benötigen die Hochbehälter wesentlich länger, um sich wieder ausreichend zu befüllen. Weitere Maßnahmen zur Wassereinsparung sind erforderlich. Auch hier wird die Bevölkerung um Mithilfe gebeten. Großverbraucher werden sollen prüfen, an welchen Stellen ebenfalls der Wasserverbrauch reduziert werden kann. Diese Warnstufe wurde in der letzten Woche erreicht. "ROT bedeutet, dass wir unter Umständen nur 72 Stunden Wasserreserve  haben. „Notfalls, wenn sich die Situation nicht bessert, müsste sogar das Trinkwasser rationiert werden", erklärte Maar.

"Nachhaltiger Umgang mit Trinkwasser sollte jedoch nicht erst ab Stufe ROT selbstverständlich sein. Das Ampelsystem finden wir aber gut, denn es informiert auch die Menschen in Rosbach", sagte Eleonore Dietz. Übereinstimmung bestand bei den möglichen Maßnahmen zum bewussteren Umgang mit Trinkwasser. Dies könnte in den neuen Bebauungsplänen geregelt werden, die ökologischer gestaltet werden sollten. Deshalb wurde über eine Vermeidung von Versiegelung, ein Zwei-Kanal-System, in dem Oberflächenwasser in Gräben und Bäche geleitet werden kann und nicht in die Kläranlage fließt, den Bau von Zisternen und Dachbegrünung gesprochen. Ferner könnte für die Toilettenspülung Regenwasser genutzt werden. Ärgerlich sei jedoch, dass die hierfür notwendigen Abwasserzähler genauso wie die städtischen Wasserzähler alle 6 Jahre getauscht werden müssen. „Das ein Zähler defekt ist, kommt eigentlich kaum vor. Der Betriebszeitraum ist deutlich zu kurz“, sagte Herr Turano. "Und kostet die Stadt z.B. mehr als 60 Tsd. Euro.“ „Wir werden diese Thematik  parteiintern weiter bearbeiten.", sagte Dietz.

Bürgermeister Maar und Erster Stadtrat Sill beschrieben auf Nachfrage auch die Maßnahmen  der Wasserrückhaltung im Stadtwald. Hier sind noch in diesem Jahr neue Projekte geplant. Das System der Versickerungskuhlen ist eine seit Jahren erfolgreiche Praxis in Rosbach und war schon früher beispielhaft für die „Wasserstadt Rosbach“. Auch der Umgang mit der Aufforstung der kahlen Waldflächen wurde durch Herrn Maar sehr zufriedenstellend erklärt. Zum Thema Nachhaltigkeit im Stadtwald  und Wasserrückhaltung möchte die SPD zeitnah eine Waldbegehung für interessierte Bürgerinnen und Bürgern anbieten.